Fachgespräch Städtebau und bezahlbarer Wohnraum

10. März 2016

Zum Fachgespräch zum Thema Städtebau und bezahlbarem Wohnraum konnten Elisabeth Jordan, Vorsitzende der Rosenheimer SPD und Ewald Schurer, MdB zahlreiche Gäste im Mailkeller begrüßen. Referent Dr. Ernst Böhm zeigte in seinem Impulsreferat neue interessante Wege auf, wie preiswerter Wohnraum entstehen kann.

Neben der Idee Parkplätze oder Brachflächen in aufgeständerter Bauweise zu bebauen, nannte er weitere Möglichkeiten, wie Baukosten gespart werden könnten. Er führte beispielsweise serielles oder modulares Bauen mit dem Werkstoff Holz als ein mögliches zukünftiges Konzept an. Er betonte zudem, dass dies heutzutage gut, abwechslungsreich und nach individuellen Wünschen gestaltet werden kann. Auch dem Geschosswohnungsbau maß er zukünftig eine wichtige Rolle bei. Wichtig waren Dr. Ernst Böhm auch integrierte Viertel mit kurzen Wegen, wo sich wohnen, arbeiten die die Betreuung der Kinder vereinbaren lassen. Als Beispiel nannte er das französische Viertel in Tübingen.

Ewald Schurer beleuchtete aus bundespolitischer Sicht die Thematik und betonte, dass im Hinblick auf die Flüchtlingssituation, soziale Gruppen, nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum wird steigen, deshalb hat der Bund bereits die Mittel für den sozialen Wohnungsbau verdoppelt und auch die Mittel für das Programm die Soziale Stadt wieder hochgefahren. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnungen kann nur durch die gemeinsame Anstrengung zwischen Bund, Länder und Kommunen gelingen. Der Freistaat und auch die Stadt Rosenheim, haben dies in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt. „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist ein zentrales kommunalpolitisches Ziel für uns als Rosenheimer SPD und der Stadtratsfraktion“, so Elisabeth Jordan.

In der sehr fundierten Diskussion erläuterte auch Robert Metzger die Anträge und Ideen der Stadtratsfraktion zur Sozialgerechten Bodennutzung. „Es kann nicht sein, dass der Bauwerber, den Ertrag aus der Baumaßnahme erhält, während die Stadt und damit die Allgemeinheit die Kosten für die ausgelöste Infrastruktur in Form von zusätzlichen Kita-Plätzen, Schule, etc.“ erläuterte er, das von der SPD-Fraktion beantragte Rosenheimer Modell. In der rechtlich schwierigen Thematik, könnten mit diesem Modell die Lasten der sozialen Infrastruktur gerechter verteilt werden. Für die Stadt ergeben sich daraus, finanzielle Spielräume dieses Geld, für sozial geförderten oder bezahlbaren Wohnraum verwenden zu können, warb Metzger für die Idee seiner Fraktion. Mit einer intensiven Diskussion mit Fachleuten der Branche um die Grenzen und Möglichkeiten des Baurechts, der Vergabepraxis und einem positiven Fazit der Vorsitzenden schloss die Veranstaltung.