2019-09-09 Stellungnahme zum Nahverkehrsplan

Die SPD Stadtratsfraktion gibt zu dem vor der Sommerpause vorgestellten Entwurf für einen neuen Nahverkehrsplan folgende Stellungnahme ab:

Grundsätzliches:

Es ist zu wünschen, dass mit diesem Entwurf zu einem neuen Nahverkehrsplan hoffentlich nun auch in der Stadt Rosenheim der veränderten Mobilität und deren Nachfrage in der Bevölkerung Rechnung getragen wird. Grundsätzlich entsprechen einige, der vom Gutachter gemachten Vorschläge zu den Linienverläufen, Taktzeiten und besonders zur (leider noch etwas zu geringen) Ausweitung der Verkehrszeiten auch den Forderungen der SPD Stadtratsfraktion. Auch die ersten Ansätze einer Vernetzung mit dem ÖPNV des Landkreises werden begrüßt, wenn auch die Befürchtung besteht, dass die Verbesserungen nicht weit genug gehen, um gegenüber dem motorisierten Individualverkehr schon eine echte Konkurrenz darzustellen.

Maßnahmen

Die vom Gutachter empfohlenen Maßnahmen stellen für die SPD Stadtratsfraktion das Mindestpaket an Verbesserungen dar. Dies gilt nicht für die Linien 2/ 3/ 5/ 6/ 7 und 10, die ganz oder teilweise in einer Ringlinie weiter geführt werden. Da sich Ringlinien schon in der Vergangenheit als unattraktiv, weil zu lange Fahrtzeiten, erwiesen haben, sind sie durch andere Linienverläufe zu ersetzen. Für alle anderen Linien beantragen wir die aufgeführten Maßnahmen so umzusetzen. Darüber hinaus macht der Gutachter noch weitere optionale Vorschläge.

So soll die Linie 3 ab Kaltwies über die Miesbacherstrasse und Schwaig zum neuen Bahnhaltepunkt am Aicherpark geführt werden. Wir stellen hiermit den Antrag, dass diese Option so umgesetzt wird.

Der Verlauf der Linie 7 sollte so gestaltet sein, dass zwar die Burgfriedstrasse mit enthalten ist; eine Ringlinie sollte aber auch jeden Fall vermeiden werden.

Für die Linie 8/9 wird die Abstimmung mit der Linie 40 grundsätzlich unterstützt. Dem optionalen Vorschlag, die Linienführung der Linie 10 mit der Befahrung der Unterführung wird im Gegensatz zu einem On Demand Systems der Vorzug gegeben, wird nicht gefolgt.

Eine Verlängerung der Betriebszeiten (M-Ro 02) an Samstagen bis 20:00 Uhr wird als künftige Mindestanforderung gesehen und soll so auch beschlossen werden. Damit soll auch das Angebot des AST (M-Ro 03)an die geänderten Betriebszeiten angepasst werden.

Prüfaufträge

Der Errichtung neuer Haltestellen für das Stadtgebiet (IB-1) wird zugestimmt. Wir beantragen, diesen Prüfauftrag zu den zu beschließenden Maßnahmen hinzuzufügen.

Grundsätzlich befürworten wir den barrierefreien Ausbau der Haltestellen, halten aber die Mindestanforderung für Stadtteile (5.000 EW/ 3 Haltestellen und 10.000 EW/ 5 Haltestellen) für eine zu starre Regelung. Hier sollte gemeinsam mit den Interessensvertretern der Menschen mit Beeinträchtigung ein Prioritätenkatalog erarbeitet werden.

An den Verknüpfungsorten Bahnhof Rosenheim und ROB soll ein dynamisches Fahrgastsystem eingerichtet werden. Im Zuge der Digitalisierung soll auch eine mobile, über eine App abrufbare Fahrgastinformation im Echtzeitformat entwickelt werden.

Bei der künftigen Linienausschreibungen muss die Nutzung emmisionsfreier Antriebstechniken (IB 5) als Bedingung mit aufgenommen werden.

Ein wichtiger Punkt ist auch die verzahnte Nutzung des ÖPNV in Stadt und Landkreis. Deshalb muss der Planungsvorschlag (M-V 1), hinsichtlich der Abstimmung der Linien zueinander, auf jeden Fall zu den zu beschließenden Maßnahmen mitgenommen werden.

Auch die Verbesserung der Fahrgastinformationen (FM-1) an den Haltestellen muss dringend umgesetzt werden. Die SPD Stadtratsfraktion beantragt deshalb auch diesen Vorschlag sofort umzusetzen.

Für ein besseres Marketing fordert die SPD Stadtratsfraktion die Prüfvorschläge (FM-3 bis FM-5) zu übernehmen und die Umsetzung in Auftrag zu geben. Aus dem Prüfvorschlag ((FM-8 und 9) beantragen wir an dieser Stelle nochmals, dass für den gemeinsamen ÖPNV Stadt und Landkreis eine App zur digitalen Fahrgastinformation in Echtzeit entwickelt wird. Die SPD Stadtratsfraktion beantragt außerdem die Einführung eines Tarifverbundes (P-T1) mit dem Landkreis.