10 Jahre Sekt & Selters der SPD-Frauen mit Ulrike Bahr, MdB

16. Februar 2017

Frauen.leben.selbstbestimmt – zu diesem Titel begrüßte die kommissarische Vorsitzende der SPD Frauen Rosenheim, Britta Promann, die Gäste der traditionellen Veranstaltung.

Promann wies zugleich darauf hin: „10 Jahre Sekt & Selters heißt auch 10 Jahre Mehrgenerationenhaus der AWO in Rosenheim“. Mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr trat eine Expertin in Sachen Mehrgenerationenhäuser vor die Frauen in Rosenheim. Als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Unterausschuss für Bürgerschaftliches Engagement gehören auch diese zu ihrem Aufgabengebiet.

In ihrem Vortrag stand der Kampf um ein selbstbestimmtes Leben der Frauen, die Gleichberechtigung von Mann und Frau aus Artikel 3 des Grundgesetzes, im Mittelpunkt. Bahr betonte dabei, was durch die SPD in der großen Koalition gewonnen wurde, „obwohl die Frauenbilder der SPD und der der CDU/CSU galaxienweit auseinander lagen.“ „Alles was Frauen einengt, wurde seitens der Union verteidigt, Reformen zum Wohle der Frauen wurde als wirtschaftsfeindlich abgestempelt. Und in Bayern freut sich die CSU weiterhin über ihr Betreuungsgeld“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Bahr.

Die Reform des Sexualstrafrechts sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Gleichberechtigung gewesen. Die Herkunft der Männer spiele dabei keine Rolle, was zähle sei der Übergriff auf Frauen an sich. „Es ist aber traurige politische Realität, dass Männer der Union eine Reform des Sexualstrafrechts nur billigten, weil Männer mit ausländischem Hintergrund als Täter im Fokus der Öffentlichkeit standen“, zeigte sich Bahr enttäuscht.

Auch der verbesserte Schutz für Opfer von Stalkern, wodurch die Beweispflicht für die Opfer wegfällt, zählte Bahr zu den sozialdemokratischen Erfolgen. Zu den aktuellen Reformen gehöre auch die Initiative „gewaltfreies Leben“ des Familienministeriums unter der Leitung der SPD-Ministerin Schwesig. Das 2011 eingerichtete Nothilfetelefon wurde jährlich ausgebaut. Einen traurigen Höhepunkt erreichte es 2015 mit 55.000 Kontakten. Daher begrüßte Bahr die Initiative der EU, das Jahr 2017 zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu widmen, ausdrücklich.

In Sachen Lohngleichheit käme Artikel 3 leider noch lange nicht zum Tragen. Daher forderte die SPD-Bundestagsabgeordnete auf, die Lohnlücken mit Transparenz zu bekämpfen. Frauenquote und das Schließen der Lohnlücken hätten zusammen Gleichberechtigung zur Folge, so Bahr. „Man sieht, der Reformbedarf endet nicht mit der Legislaturperiode. Daher gilt es für mich auch weiterhin, für die Gleichberechtigung von Frauen zu kämpfen, damit Frauen selbstbestimmt leben“, schloss Bahr ihren Vortrag.

Nach der musikalischen Gestaltung durch die Musikschule Rosenheim hatten die anwesenden Frauen Gelegenheit, sich mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrika Bahr weiter bei Sekt & Selters auszutauschen.

Teilen