SPD-Kritik zu Kaiserstraße "Polizei handelt widersprüchlich"

28. Mai 2024

"Chance verpasst", sagt Ricarda Krüger, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Rosenheimer Rathaus. Krüger hatte den Antrag zur Sperrung der Kaiserstraße in den Nachtstunden zwischen 22 und 1 Uhr morgens während dem Rosenheimer Herbstfest initiiert. "Wir haben sehr viel Zuspruch von den betroffenen Anwohnern und der Gastronomie erhalten", ergänzt Krüger. Die Sperrung hätte keine Auswirkungen auf den Verkehrsfluss gehabt, gleichzeitig aber zu mehr Sicherheit beigetragen.

Kritik äußert Fraktionschef Abuzar Erdogan am Verhalten der Polizei: "Die Polizeiinspektion lehnt den Vorstoß ab, man schließe damit auch die Polizei aus der Kaiserstraße aus, gleichzeitig befährt die Polizei derzeit regelmäßig den gefüllten Max-Josefs-Platz, obwohl dieser für den Autoverkehr gesperrt ist". Die Polizei könnte auch bei einer Sperrung der Kaiserstraße während der Wiesn, diese befahren, zumal die Entfernung zum Präsidium so kurz sei, dass auch im Notfall die Polizei schnell vor Ort wäre. Deshalb glaubt Erdogan, dass sich die Polizeiinspektion Rosenheim mit der Angelegenheit nicht wirklich auseinandergesetzt hat: "Ich habe bis heute keine wirklichen Fakten gehört, warum es nicht wert wäre, die Sperrung ein Jahr auszuprobieren. Dass es nach Ansicht der Polizei nicht notwendig sei, weil 2021, wohlgemerkt im Corona-Jahr, kein Unfall passiert sei, ist kein Argument, neue Wege auszuprobieren."

"Wir haben für unser Anliegen viel Zuspruch erhalten, vor allem von den Anwohnern und der anliegenden Gastronomie. Die Kaiserstraße hat keine übergeordnete Funktion für den durchquerenden Verkehr in der Stadt", sagt Jonah Werner, Geschäftsführer der Stadtratsfraktion. Die Kaiserstraße erfülle allenfalls die Funktion einer Abkürzung. "Wir werden deshalb das Ziel weiterverfolgen, hier mehr Aufenthaltsqualität und Sicherheit zu schaffen. Die Umwidmung in eine Einbahnstraße war schon einmal auf dem Tisch, es wird Zeit, dass dies eingehend untersucht wird", so Werner weiter.

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