Vergangenen Sonntag stand in Rosenheim alles im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die Jusos Rosenheim, die Grüne Jugend Rosenheim und die Linksjugend [’solid] Rosenheim organisierten gemeinsam eine gut besuchte Kleidertauschparty im Gewerkschaftshaus. Ziel der Veranstaltung war es, auf nachhaltigen Konsum und Kritik am System aufmerksam zu machen und eine attraktive Alternative zu Fast Fashion aufzuzeigen.
Die Besucherinnen erwartete eine große Auswahl an Kleidung – von Hosen und Hemden über Jacken und Blusen bis hin zu Schuhen. Im Tausch gegen eigene, nicht mehr benötigte Kleidungsstücke konnten die Gäste frei aus dem vielfältigen Sortiment wählen. Wenn es aktuell nichts auszusortieren gibt im Kleiderschrank, war es aber nicht unbedingt nötig, Kleidung mitzubringen. Besonders erfreut zeigten sich die Veranstaltenden über das breite Altersspektrum der Besucherinnen, das das große Interesse an nachhaltiger, kostengünstiger Mode unterstrich.
Neben dem Kleidertausch sorgten eine umfangreiche vegane Kuchen- und Gebäckauswahl sowie warme und kalte Getränke auf Spendenbasis für eine gemütliche Atmosphäre. Viele Besucher*innen nutzten die Gelegenheit zum Austausch, Verweilen und informellen Gesprächen. Die erzielten Spenden werden vollständig an Greenpeace und Attac weitergegeben; zwei Mitglieder der lokalen Greenpeace-Gruppe waren ebenfalls vor Ort.
Auch der politische Aspekt der Veranstaltung spielte eine zentrale Rolle. Die drei Jugendorganisationen machten deutlich, dass nachhaltiger Konsum kein individuelles Randphänomen, sondern Teil eines wichtigen gesellschaftlichen Diskurses ist:
„Wir konnten heute zeigen, dass Menschen sich auch für nachhaltige Alternativen begeistern lassen. Das beweist, dass es unser aller Anspruch sein sollte, Produzent*innen zur Verantwortung zu ziehen, auf Menschenrechte und Nachhaltigkeit zu achten. Wir brauchen wirksame europäische Lieferkettengesetze, anstatt Mehrheiten mit Rechtsextremen.
Wie wichtig das ist, zeigt die Realität: Konzerne erzielen Profite, indem sie Menschen vor allem im globalen Süden und die Umwelt massiv ausbeuten. Der Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch 2013 mit über 1.100 Todesopfern ist dafür ein tragisches Beispiel. Doch auch innerhalb der EU – etwa in osteuropäischen Fabriken – herrschen teils unhaltbare Bedingungen.“
Infoposter vor Ort sowie persönliche Gespräche informierten Besucher*innen zusätzlich über die Schattenseiten der Fast-Fashion-Industrie und die ökologischen wie sozialen Konsequenzen kurzlebiger Mode.
Am Ende des Tages blicken die drei Jugendorganisationen sehr zufrieden auf eine gelungene, lebendige und wirkungsvolle Veranstaltung zurück. Aufgrund des durchweg positiven Feedbacks wird eine Wiederholung bereits ins Auge gefasst – mit der Möglichkeit, das Konzept mithilfe der gesammelten Erfahrungen künftig weiter zu verfeinern.