Wir sind froh, dass es erneut gelungen ist, den Nazis in Rosenheim keinen Platz zu lassen und sie vorzeitig abziehen mussten. Wir können stolz sein auf die Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt und der Umgebung, die sich gegen den rechten Mob zweimal kurz hintereinander mobilisieren ließen!
Hier können Sie den Redebeitrag von Elisabeth Jordan, Vorsitzende der SPD Rosenheim Stadt nachlesen:
Redebeitrag der SPD für den 11.09.2015 Rosenheim Nazifrei
Liebe Rosenheimer und Rosenheimerinnen,
Deutschland heißt willkommen, Rosenheim heißt willkommen!
Das ist unser Motto. Wir alle sind heute wieder da und setzen ein Zeichen für ein weltoffenes, tolerantes und friedliches Deutschland.
Den Nazis aber zeigen wir wieder die Rote Karte!
Wie vor zwei Wochen verteidigen wir wieder unsere Werte friedlich gegen den rechten Mob. Deren Parolen dürfen nicht unwidersprochen bleiben.
Wir geben denen in unserer Gesellschaft keinen Platz!
Wir haben den Nazis die rote Karte gezeigt. Leider haben Sie nicht kapiert, dass sie für immer gesperrt sind.
Scheinbar meinen die Nazis nach der sehr beeindruckenden Gegenveranstaltung vom 29.8.2015 schon wieder kommen zu müssen um ihre Parolen loszuwerden, weil es ihnen letztes Mal nicht gelungen ist.
Wir wollen ihnen auch heute keinen Fußbreit geben, wir wollen ihre dumpfen braunen Sprüche nicht hören. Nicht in unserer Stadt und auch sonst nirgends!
Momentan erleben wir eine großartige Welle der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Dies ist ein großartiges Zeichen, dass wir uns als Zivilgesellschaft entschieden haben, die große Herausforderung anzunehmen. Wir nehmen die Menschen bei uns auf, die Zuflucht und Schutz vor Krieg und Terror bei uns suchen. Wir wollen, dass sie bei uns willkommen und sicher sind!
Zwischen den Geschehnissen in Heidenau und der großartigen Hilfsbereitschaft in München, liegen nur wenige Tage. Diese Willkommenskultur muss jetzt gefestigt werden. Sie darf nicht durch Aussagen, die Angst und Vorurteile schüren ins Wanken gebracht werden. Die Zustimmung bei den Menschen in unserem Land, dass wir die Aufnahme der Flüchtlinge schaffen können, nimmt laut Umfragen zu!
Unsere Zivilgesellschaft ist durch die spontane humanitäre Hilfe, die sie allerorten leistet, Voraus gegangen. Unser Dank und Respekt gilt allen, die sich da einbringen. Die Politik darf nicht länger hinterherhinken!
Forderungen, wie sie auch vor zwei Wochen hier an dieser Stelle formuliert wurden, wurden in Berlin vor einer Woche beschlossen! Diese spiegelten sich auch in der Haushaltsdebatte im Bundestag wieder.
Wir sind da voran gekommen!
* Drei Milliarden für Länder und Kommunen * Drei Milliarden zusätzlich im Bundeshaushalt * Günstigen Wohnraum für ALLE * Flüchtlinge schneller in Arbeit bringen * Verfahren beschleunigen * Gemeinsam die europäische Verantwortung durchsetzen * Fluchtursachen bekämpfen
Politisches Asyl ist ein Grundrecht, bei dem es keine Begrenzung gibt.
Es gehört zum Kernbestand unserer Geschichte und unserer Verfassung.
Öffentliche Kritik an der Haltung der Bundesregierung oder der Kanzlerin ist inakzeptabel und schürt Angst und Vorurteile. Es war ein Akt der Humanität, die Flüchtlinge aus Budapest aufzunehmen. Die Bilder aus Ungarn, die wir gestern wieder in den Nachrichten sehen mussten, bestätigen dies.
Aussagen, die da lauten, syrische Flüchtlinge könnten nach Syrien, in Gebiete in denen nicht gekämpft wird, zurückgeführt werden, lehnen wir entschieden ab.
In unser Land zu kommen bedeutet, für Flüchtlinge Hoffnung. Und mit unserer starken wirtschaftlichen Kraft werden wir es schaffen, die Menschen bei uns gut aufzunehmen und in unserer Mitte zu integrieren.
Lasst uns zusammenstehen und uns einsetzten für eine Politik der Menschlichkeit und Solidarität.
Das heißt: Flüchtlingen jetzt helfen. Kommunen entlasten. Europa in die Verantwortung nehmen.
Leider gibt Europa weiterhin ein beschämendes Bild ab. Ohne die Solidarität aller wird es nicht gehen. Ich bleibe dabei, es geht nicht an, dass sich einige Länder ausklinken.
Auch die Forderung nach einem Einwanderungsgesetz wiederhole ich hier heute ausdrücklich!
Zeigen wir den Nazis die Rote Karte!
Verteidigen wir miteinander friedlich unsere Werte: Toleranz, Respekt, Weltoffenheit und Solidarität!
Danke!